Wir bringen Licht ins Dunkel und klären auf: Was ist überhaupt eine Inspektion? Was ist eine kleine Inspektion und was eine große Inspektion? Warum ist eine regelmäßige Inspektion wichtig und gut für den Werterhalt des Fahrzeuges? Wir haben Antworten auf diese und viele weitere Fragen für Sie zusammengestellt.
Bei einer Inspektion / Wartung wird der Ist-Zustand eines Autos festgestellt. Durch Sichtprüfungen und Prüfarbeiten wird der Verschleiß bestimmter Bauteile kontrolliert. So wird zum Beispiel die Bremsanlage kontrolliert. Wie sehen die Bremsbeläge aus? Sind die Reifen gleichmäßig abgefahren? Stimmt der Reifenluftdruck? Fehlt Bremsflüssigkeit? In regelmäßigen Abständen werden streng nach Wartungsplan bestimmte Verschleissteile und Betriebsstoffe ausgetauscht. Dazu gehören sämtliche Schmierstoffe, das Motoröl, der Luftfilter, der Kraftstofffilter und der Innenraumfilter.
Es gibt bestimmte Betriebsstoffe, wie etwa die Bremsflüssigkeit, die einem festen Service-Intervall unterliegen. Bremsflüssigkeit muss bei Neufahrzeugen nach drei Jahren und anschließend alle zwei Jahre gewechselt werden. Auch wenn man den Nasssiedepunkt der Bremsflüssigkeit prüfen kann, sollte man den Wechsel regelmäßig durchführen.
Der Umfang ist abhängig vom Wartungs- oder vielmehr Inspektionsplan. Diesen gibt es für jedes Auto. Im Folgenden überschlagen wir den Aufwand einer Inspektion stark vereinfacht.
Die Batterie des Fahrzeuges (Starterbatterie) wird mit einem Batterietester geprüft. Die Funktion sämtlicher lichttechnischer Einrichtungen wird getestet. Mit einem Testgerät wird kontrolliert, ob im Fehlerspeicher des Fahrzeuges Fehler diagnostiziert wurden. Funktionieren Airbags und Gurte?
Der Kfz-Mechatroniker wird anschließend die Scheibenwischer überprüfen, die Spritzdüsen einstellen und die Türfeststeller kontrollieren und ggf. nachfetten. Die Werkstatt überprüft unter anderem die folgenden weiteren Punkte: Gibt es Korrosion an der Karosserie? Sind die Scheiben frei von Beschädigungen oder Steinschlägen? Auch auf diese Punkte achtet man bei einer Auto-Inspektion.
Der Antrieb wird ebenfalls in Augenschein genommen: Während des Ölwechsels wird der Motor einer Sichtprüfung unterzogen. Undichtigkeiten werden protokolliert oder idealerweise direkt behoben. Beim Achsantrieb und bei den Gelenkschutzhüllen wird eine Sichtprüfung vorgenommen.
Geprüft werden unter anderem diese Punkte:
Funktionieren die Stoßdämpfer tadellos und verlieren sie auch kein Öl? Sind die Schraubenfedern intakt? Weist der Unterboden keine Korrosion auf? Auch diese Fragen werden alle im Rahmen einer Wartung abgearbeitet. Sollte ein Schaden auffallen, wird die Kfz-Werkstatt den Kunden darüber umgehend informieren. Eine kleine Reparatur kann oft im Rahmen der Wartung durchgeführt werden. Im Winter etwa machen viele Batterien schlapp. Stellt man beispielsweise im Rahmen der Inspektion fest, dass die Starterbatterie ausgetauscht werden sollte, kann man dieses in der Regel direkt durchführen lassen. Selbst bei einer Inspektion ohne Ölwechsel wird das Motoröl bis zur „Max-Markierung“ aufgefüllt. Auch bei Longlife-Öl sollte man darauf achten, dass der Ölstand nicht zu gering ist.
Das Wasser der Scheibenwaschanlage wird auf Wunsch mit Frostschutz versehen. Der Frostschutz des Kühlwassers wird überprüft. Das Kühlwasser sollte in Deutschland mindestens über einen Frostschutz-Sollwert von -25° C verfügen.
Der Luftfilter wird je nach Intervall ebenfalls ersetzt. Dazu wird auch der Luftfilterkasten ausgeblasen oder -gesaugt, damit keine Schmutzpartikel in die Ansaugung des Motors gelangen können.
Die Filterwechsel müssen streng nach Herstellerangaben vorgenommen werden. Das gilt auch für den Innenraumfilter, der die Luft für die Passagiere filtert und diese somit vor Staub, Pollen oder auch schädlichen Gasen schützen kann. Modernste Fahrzeuge werden inzwischen auch mit HEPA-Filtern ausgeliefert.
In der Werkstatt unterscheidet man zwischen zwei Inspektionsarten: Die kleine Inspektion und die große Inspektion. Bei beiden werden je nach Herstellervorgaben vorgeschriebene Verschleißteile ausgetauscht und ein Ölwechsel vorgenommen. Weist das Fahrzeug einen Schaden auf, wird der Halter darüber unterrichtet. So werden die beweglichen Teile, die Reifen, die Bremsen und auch die lichttechnische Einrichtung überprüft.
Eine regelmäßige Wartung inkl. einer Überprüfung der sicherheitsrelevanten Teile erhöht aber nicht nur den Wert des Fahrzeuges, sondern auch die Sicherheit des eigenen Autos. Die Herstellergarantie erlischt oftmals, wenn die Wartungspläne nicht eingehalten werden. Die Arbeit lohnt sich also. Und die Wahrscheinlichkeit ist recht groß, dass bei einer Kfz-Inspektion bis dato unentdeckte Mängel auftauchen. Laufen die Räder z. B. ungleichmäßig ab, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Defekt an der Achsgeometrie vorliegt. Gibt es einen Ölverlust, ist es die Pflicht des Halters, diesem auf den Grund zu gehen.
Moderne Autos verfügen über eine Service-Intervall Anzeige, die den Zeitraum bis zur nächsten Inspektion anzeigt. Bei älteren Fahrzeugen wird der Zeitraum über die gefahrenen Kilometer oder über die Zeit eingegrenzt. Man unterscheidet zwischen festen Service-Intervallen und flexiblen Inspektions-Intervallen. Es gibt Modelle, bei denen alle 15.000 Kilometer eine kleine Inspektion und alle 30.000 Kilometer eine große Inspektion fällig ist.
Moderne Modelle verfügen über eine Wartungsintervall-Verlängerung. Bei dieser wird der Ölwechselzeitpunkt individuell bewertet. Der Bordcomputer errechnet anhand von Kraftstoffverbrauch, Wegstrecke und der Öltemperatur den Verschleiß des Motors und die thermische Belastung des Öls bei Otto-Motoren. Bei Selbstzündern wird ebenfalls die thermische Belastung gemessen, darüber hinaus wird die Rußbelastung ermittelt. Im Gegensatz zu datenbasierten Berechnungen gibt es auch Autos, bei denen ein Ölzustandssensor die tatsächliche Füllhöhe und die Qualität des Öls misst. Basierend auf der zurückgelegten Fahrstrecke, der Leitfähigkeit, der Viskosität und der Motorlast wird dann ein Ölwechsel-Intervall vorgeschlagen.
Selbstverständlich in einer Kfz-Werkstatt, denn nur dort gibt es den begehrten Stempel im Service-Heft. Wurde die Wartung erledigt, wird die Inspektion in den Unterlagen des Autos eingetragen. Ein gepflegtes Scheckheft erhöht den Wert des Autos und wer regelmäßig die Wartungsarbeiten vornehmen lässt, bewahrt sein Fahrzeug vor größeren Schäden. Idealerweise findet die Durchsicht vor dem TÜV Termin statt. Schließlich können mögliche Mängel Ihres Fahrzeugs so schon im Vorfeld auffallen, die dann noch vor der Hauptuntersuchung abgestellt werden können. Freie Werkstätten können auch die Service-Anzeige zurücksetzen. Hier bei DRIVEMOTIVE findest Du die passende Werkstatt in Deiner Nähe!
Die Wartungs- und Inspektionsarbeiten werden in einem Inspektionsplan protokolliert. Die Servicearbeiten werden anschließend im Serviceheft des Fahrzeuges eingetragen. Dies gilt als Servicenachweis und erhöht spätestens beim Wiederverkauf den Wert, da bei gut gewarteten Fahrzeugen in der Regel kein Wartungsstau besteht.
Sind die Bremsbeläge an der Verschleißgrenze, dann können wir nur dazu raten, diese im Rahmen einer Inspektion erneuern zu lassen. Den Verschleißzustand der Bremsbeläge können moderne Fahrzeuge nicht nur berechnen, sondern über Kontaktschleifen ermitteln. Aus diversen Daten wie z. B. den gefahrenen Kilometern, der Bremsbetätigungszeit und der Bremshäufigkeit können die Bordcomputer den Wechselintervall errechnen.
Die Inspektionskosten sind je nach Hersteller unterschiedlich, eine Wartung an einem VW Golf ist in der Regel z.B. günstiger als bei einem Mercedes-Benz Modell. Geld sparen können Autofahrer, indem sie das Fahrzeug zu einer freien Werkstatt bringen. Eigene Ersatzteile sollte man nicht mitbringen, da die Werkstätten hierfür keine Haftung übernehmen können.
Höhere Kosten können Autofahrer vermeiden, wenn eine regelmäßige Kontrolle stattfindet. Einen großen Teil der Inspektionskosten macht neben den Verschleißteilen und den Betriebsstufen die Kontrolle aus. Diese ist allerdings unbedingt nötig und abhängig von den Vorgaben der Hersteller. Weitere Informationen zum Ablauf und zu den Kosten erhältst Du bei Deiner Werkstatt.
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