Viele Fahrer:innen von älteren und nicht mehr ganz so neuen Autos kennen das: Dieses ungute Gefühl, wenn der eigene Pkw mal wieder zur HU muss. Haben die Prüfer etwas zu meckern, bekommt das Auto die Plakette oder nicht? Mit einem ordentlichen Vorab-Check sind Autofahrerinnen und Autofahrer gut vorbereitet. Wir zeigen euch, wie es geht!
Alle zwei Jahre muss das Auto zur Hauptuntersuchung. Oder umgangssprachlich: „Zum TÜV“. Dabei kann die HU nicht nur von den TÜV-Organisationen sondern auch von anderen Prüforganisationen wie Dekra, KÜS oder der GTÜ durchgeführt werden. Tipp: Viele Werkstätten arbeiten mit diesen Organisationen zusammen und bieten entsprechende Termine für Autofahrer:innen an. Vorteil: Bei Bedarf übernehmen sie das Gesamtpaket – kümmern sich um alles und bereiten das Auto auf die Untersuchung vor.
Doch egal, wo: Wenn das Auto die HU nicht besteht, entstehen unnötige Kosten. Hat euer Auto zu viele gravierende Mängel, erhaltet ihr nämlich keine neue Prüfplakette und ihr müsst nochmal ran: Wenn euer Fahrzeug die HU nicht bestanden hat, dann habt ihr die Möglichkeit, Mängel und verschlissene Teile zu erneuern und – gegen eine weitere Gebühr – zur Nachprüfung anzutreten.
Mit dieser Checkliste könnt ihr euch auf die Hauptuntersuchung vorbereiten und eine Nachprüfung bestenfalls vermeiden.
Die Profiltiefe eurer Reifen sollte mindestens 1,6 Millimeter betragen. Das ist die absolute Mindestprofiltiefe. Experten empfehlen jedoch eine Profiltiefe von mindestens 3 Millimetern. Dazu könnt ihr eine 1-Euro-Münze nutzen: Steckt dazu die Münze in das Reifenprofil in der Mitte des Reifens. Ragt der goldene Rand der Münze über das Profil des Autoreifens hinaus, dann ist die empfohlene Mindestprofiltiefe von 3 Millimetern unterschritten. Außerdem solltet ihr eure Reifen auf Schäden und den korrekten Luftdruck kontrollieren.
Macht eine Sichtkontrolle und checkt euer Auto auf Schäden: Verliert euer Auto Flüssigkeit? Sind Auspuff und Manschetten dicht? Heftige Beulen oder scharfkantige Karosserieschäden sind gravierende Mängel und führen dazu, dass euer Auto durch die HU fällt. Mit Schäden dieser Art solltet ihr unbedingt in die Fachwerkstatt. Das gilt auch für Schäden der Windschutzscheibe: Ein Sprung oder ein Riss muss dringend fachgerecht repariert werden.
Außerdem solltet ihr eure Lichtanlage und sämtliche Leuchten checken. Dazu gehören insbesondere Abblend- und Fernlicht, Bremslicht, Blinker und das Warnblinklicht. Doch auch auf das Rückfahrlicht, Nebellicht, die Kennzeichenbeleuchtung und die Leuchtweitenregulierung achten die Prüfer! Übrigens: Wenn eure Scheinwerfer verkratzt, getrübt oder mit Wasser gefüllt sind, dann können das die Prüfer als „gravierenden Mangel“ werten. In solchen Fällen solltet ihr dringend zur Kfz-Werkstatt eures Vertrauens!
Zunächst solltet ihr checken, ob euer Auto normal bremst. Ist das der Fall solltet ihr überprüfen, ob Bremsscheibe und Beläge in Ordnung sind: Verfügt eure Bremsanlage über einen ausreichend dicken Bremsbelag? Sind Scheiben und Beläge sauber und rostfrei?
Natürlich sollten auch alle anderen Fahrfunktionen in Ordnung sein. Also setzt euch in euer Auto und checkt mindestens die folgenden Funktionen: Springt das Auto normal an? Funktionieren Lenkung, Gas-, Kupplungs- und Bremspedal einwandfrei? Lässt sich das Getriebe ohne Probleme schalten? Auch wichtig: Sind Innen- und Außenspiegel funktionsfähig? Und wenn ihr schon im Auto sitzt: Funktionieren Hupe, Gurte und Scheibenwischer?
Kontrolliert die Füllstände der Flüssigkeiten eures Autos. Dazu gehören mindestens der Ölstand und der Füllstand des Scheibenwischwassers. Die Füllstände des Kühlwassers, der Bremsflüssigkeit oder der Batterie kann eure Werkstatt für euch checken. Checkt den Motorraum auch auf Ölverlust und auslaufende Flüssigkeiten.
Der Klassiker! Euer Auto ist in einem guten Zustand, doch ausgerechnet der Verbandskasten fehlt. In einem solchen Fall wird dies als „geringer Mangel“ beanstandet. Das Gleiche gilt, wenn er unvollständig ist. Ist das Datum abgelaufen, taucht dies nur als Hinweis im Prüfbericht auf. Ein ordnungsgemäßer Verbandskasten, bei dem das Verfallsdatum nicht erreicht ist, gehört also unbedingt ins Auto. Prüft bei eurem HU-Vorab-Check außerdem, ob ein Warndreieck und Sicherheitswesten an Bord sind!
Für die Hauptuntersuchung benötigt ihr auf jeden Fall euren Fahrzeugschein. Wenn euer Auto getunt ist oder ihr sonstige Veränderungen durchgeführt habt (zum Beispiel Felgen und Reifen in Sondergrößen), dann müsst ihr die entsprechenden Unterlagen, etwa die ABE (allgemeine Betriebserlaubnis), vorlegen.
Ihr seht: Ihr könnte eine Menge vorbereiten, damit euer Kfz bei der Hauptuntersuchung nicht durchfällt. Bei vielen Checks solltet ihr allerdings eure Kfz-Werkstatt des Vertrauens hinzuziehen. Viele Betriebe bieten zudem die Vorbereitung für den HU-Termin an oder wickeln gleich alles für euch ab.
Haftungsausschluss: In unseren Artikeln versorgen wir euch mit vielen hilfreichen Informationen rund um das KFZ. Unsere Ratgeber-Artikel können und wollen jedoch nicht die Fachkenntnis eines Spezialisten ersetzen – zumal jedes Auto, Fahrweisen etc. unterschiedlich sind. Wir können deshalb nicht für Schäden haften, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Grundsätzlich empfehlen wir, Arbeiten an eurem Kfz nur von einem Fachmann und/oder eurer Fachwerkstatt des Vertrauens durchführen zu lassen.